Naturschutz

 

Der Mainzer Sand - ein bedrohtes Gebiet

 

Der Schutz der seltenen Pflanzen und Tiere ist nur möglich, wenn die trockenen und nährstoffarmen Biotope des Mainzer Sandes erhalten werden können. Aber gerade hierin liegt ein großes Problem. Die Sand- und Trockenrasen des Mainzer Sands haben sich durch Schad- und Nährstoffeinträge bereits stark verändert. Aktuelle Gutachten zeigen, dass die Stickstoff liebenden Allerweltsarten auf dem Vormarsch sind. So finden sich in den lichten Kieferbeständen starke Brombeerhecken und dichte Landreitgrasbestände in den Dünentälern. Seltene Sand- und Pionierarten gehen immer weiter zurück. Sie werden von den konkurrenzstärkeren Arten überwachsen und verdrängt.

Brombeere und Landreitgras lassen kein Licht mehr an den Boden und ändern damit die Standortbedingungen. Dadurch wird es feuchter und kühler, die freien Sandflächen verschwinden und mit ihnen wichtige Lebensbedingungen für die seltenen Arten. Kommt es tatsächlich zum sechsspurigen Ausbau und dem Bau der  Autobahnbrücke am Mombacher Oberfeld, wird das bereits stark eingeschrumpfte Gebiet weiter an Fläche verlieren. Hinzu kommt, dass die dann errichteten Lärmschutzwände, die bis zu sieben Meter hoch sind, einen weiten Schattenwurf erzeugen und den Wind ausschließen. In diesem Bereich werden die Bedingungen für die Pflanzen stark verändert. Weniger Licht und mehr Feuchtigkeit beeinträchtigen die licht- und  wärmeliebenden Pflanzen des Sandtrockenrasens. „Allerweltsarten“ werden weiter begünstigt und können sich ausbreiten.

 

Karthäusernelke
Karthäusernelke

Umwelteinflüsse, etwa Saurer Regen, Abgase und Exkremente von Hunden, führen zu einer Anreicherung von Nährstoffen, insbesondere von Stickstoff. Die Folge: Die kalkliebenden Steppen- und Sandpflanzen werden verdrängt, freie Sandflächen wachsen durch Moose und Gräser zu und behindern somit weiterhin die Verbreitung der seltenen Arten. Fast unter jeder Kiefer finden sich mittlerweile Pflanzen wie Mahonie und Zaunrübe, die die seltenen Arten zurückdrängen.

 

Ganz wesentlichen Einfluss auf das Gebiet hat die starke Nutzung durch den Menschen. Die Zerschneidung und Begrenzung durch Straßen führt dazu, dass die Biotope und Populationen getrennt werden und verinseln. Ein Austausch ist nicht mehr möglich. Kleine Populationen ohne Kontakte zu anderen sind erheblich stärker gefährdet als vernetzte. Auch die vielen Besucher im Gebiet zeigen ihre Auswirkungen: Pflanzen werden gepflückt oder zerstört – besonders gefährlich sind Motorcross- und Montainbikefahrer, die abseits der Wege fahren damit Tier- und Pflanzenwelt stören und zerstören. Golfspieler nutzen die ebenen Bereiche zum Trainieren und Sonnenhungrige verwechseln das Naturschutzgebiet mit einer Liegewiese und zerstören so seltene Pflanzen. Schadstoffe verbreiten sich auch durch die umliegende Industrie und den Autoverkehr. Zudem ebnen die schweren Militärfahrzeuge viele Dünen ein und zerstören Teile der geschützten Vegetation.

 

Die größte Bedrohung ist der geplante sechsspurige Ausbau der Autobahn A643. Entgegen dieses Vorschlags des ehemaligen Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CDU) präferieren Landesregierung, große Teile der Stadtpolitik wie auch Naturschutzverbände die günstigere und umweltverträglichere 4+2-Lösung (weitere Informationen: siehe "Bundesautobahn A643").

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