Ziel des Bündnisses "Nix in den (Mainzer) Sand setzen" sind ein effektiver Lärmschutz für Anwohner und Naherholungssuchende, die Erhaltung der einzigartigen Natur und eine wesentliche Kosteneinsparung beim Umbau der A 643 im Abschnitt Mombach - Gonsenheim. Zu dem Bündnis haben sich die Mainzer Naturschutzverbände, zahlreiche Parteigliederungen und Vereine zusammengeschlossen - insgesamt sind es 28 Mitglieder.
Das Bündnis kritisiert die Planungen, die Autobahn im Abschnitt des Naturschutzgebiets Mainzer Sand auf sechs Streifen inklusive zwei Standstreifen auszubauen. Diese Planungen wurden vom ehemaligen Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer angeordnet und werden von seinem Nachfolger Alexander Dobrindt weiterverfolgt.
Das Bündnis schlägt als sinnvolle Alternative eine vierstreifige Variante mit zwei Standstreifen vor, die in Spitzenzeiten abwechselnd als Fahrspuren genutzt werden können; geregelt mittels einer elektronischen Verkehrsüberwachung. Diese Lösung wird vom Land Rheinland-Pfalz unterstützt.
Die Kapazität der Strecke würde sich dadurch laut Prognosen des Bundesverkehrsministeriums um 35 bis 40 Prozent erhöhen. Zudem würde die Zahl der Unfälle nachweislich um 30 bis 50 Prozent sinken, und dies bei erheblich geringeren Kosten als bei einem Vollausbau. Zusammen mit einem zukunftsfähigen ÖPNV-Konzept würde eine Entlastung der Strecke um 10 Prozent ermöglicht, verglichen mit dem heutigen Verkehrsaufkommen - so wurde es in der Potential-Studie vorgeschlagen.
Darüber hinaus soll durch eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 80 km/h und einen Flüsterbelag eine effektive Lärmminderung erreicht werden. Im Gegensatz zu den geplanten Lärmschutzwänden würde dadurch auch der Lärm auf die höher gelegenen Häuser und Stockwerke reduziert werden. Ein solcher Lärmschutz würde zudem eine neue Qualität der Naherholung in den angrenzenden Gebieten mit sich bringen, die zu den wichtigsten der Stadt Mainz gehören. Nach Überzeugung des Bündnisses würde eine Geschwindigkeitsregelung bei der vorgeschlagenen Ausbauvariante ebenso eine Verbesserung des Verkehrsflusses bewirken und Staus verhindern. In den Spitzenzeiten würden die Verkehrsteilnehmer einen Zeitgewinn erzielen, weniger Ab- und Klimagasen und Unfälle verursachen sowie den Spritverbrauch verringern.
Ein sechsspuriger Ausbau indes ist aus mehreren Gründen nicht
sinnvoll. So wurden weder die aktuellen noch die prognostizierten Verkehrszahlen
berücksichtigt: Im Autobahnabschnitt Mombach - Gonsenheim verkehren gerade einmal 2.000 mehr Fahrzeuge pro Tag als im weiteren Abschnitt Gonsenheim - Autobahn-Dreieck. Für diesen Part
hat das Bundesverkehrsministerium keine Einwände gegen einen 4+2-Ausbau. Stattdessen wird der Abschnitt durch den Mainzer Sand mit dem Verkehrsaufkommen über den Rhein (Mombach -
Schirnstein) verglichen. Hier verkehren jedoch 20.000 Fahrzeuge mehr am Tag!
Das Bündnis fordert, dass der Landesbetrieb Mobilität vor einer Offenlegung weiterer Ausbaupläne in einen ernst gemeinten Dialog über die Alternativpläne eintritt. Mit dieser Forderung will das Bündnis vermeiden, dass weiter in eine von vielen Bürgern nicht gewünschte Richtung geplant wird.
Allgemeiner Deutscher Fahrradclub (ADFC) Mainz-Bingen
Arbeitsgemeinschaft der Mainzer Naturschutzverbände
Arbeitskreis Umwelt Mombach e.V.
Bund Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Kreisgruppe Mainz
Bund Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Rheinland-Pfalz
Bündnis 90/Die Grünen Landesverband Rheinland Pfalz
Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Mainz
Bündnis 90/Die Grünen Ortsgruppe Gonsenheim
Bündnis 90/Die Grünen Ortsgruppe Mombach
Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
Die Linke, Kreisverband Mainz/Mainz-Bingen
Freie Wähler Mainz
GNOR Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie, Arbeitskreis Rheinhessen
GNOR Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie Rheinland-Pfalz
Lokale Agenda – Arbeitskreis Naturnahes Grün
Lokale Agenda – Arbeitskreis Verkehr
NABU Landesverband Rheinland-Pfalz
NABU Mainz und Umgebung
ÖDP-Stadtratsfraktion
ÖDP-Landesverband Rheinland-Pfalz
ÖDP-Kreisverband Mainz-Stadt
ÖDP-Ortsverband und Ortsbeiratsfraktion Gonsenheim
ÖDP-Ortsverband und Ortsbeiratsfraktion Mombach
Rheinische Naturforschende Gesellschaft
Stadt Mainz
SPD Ortsverein Mainz-Mombach
Umweltausschuss der evang. Friedenskirche Mainz-Mombach
VCD Kreisverband Rheinhessen
Seit Februar 2011 veranstalten das Verkehrsministerium und das "Bündnis: Nix in den (Mainzer) Sand setzen" regelmäßig einen Runden Tisch, um Fragen und Anregungen bezüglich des Autobahnausbaus der A 643 im Abschnitt Mainzer Sand und Lennebergwald zu erörtern. Auch die Fraktionen des Mainzer Stadtrats und die betroffenen Ortsvorsteher gehören inzwischen dazu.
Daraus hervorgegangen ist eine Potentialstudie für die A 643 zwischen dem Autobahndreieck Mainz und der Anschlussstelle Mainz-Mombach. Inhalte sind vor allem, wie eine Verbesserung des Öffentlichen Nahverkehrs und des Radwegenetzes die Autobahnteilstücke entlasten. Darüber hinaus wurde eine Mikrosimulation des Verkehrsablaufs durchgeführt.
Beim 6. Runden Tisch am 15. Januar 2014 wurde eine Präsentation zur landschafts-pflegerischen Begleitplanung des Autobahnausbaus gezeigt, speziell bezogen auf die naturschutzfachlichen Fragen. Leider blieben aus Sicht des Bündnisses jedoch sehr viele Fragen unbeantwortet.
Weitere Informationen auf der Homepage des Ministeriums des Inneren, für Sport und Infrastruktur